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Als es damals Anfang 2020 begann, wollte ich mich nicht verändern. Jedenfalls nicht dramatisch. Ich war sehr zufrieden mit mir, mit meinem Leben, mit allem was ich tat und tun konnte. Klassischer 8h-5-Tage die Woche-Job. Fitness-Studio, tanzen, lesen, nähen, Videos und Serien und Filme schauen, ... Ab und zu in den Club, ins Restaurant, ins Kino, Zirkus, Konzerte, Musik-Festivals, Ferien, Reisen, ... Ein "normales" Leben eben. Zwar mit meiner Musik- und Stilrichtung (Metal, Gothic, düster) schon damals eher gegen als mit dem Strom, aber dennoch irgendwie mitten drin und Teil des Mainstream.
Ich wollte keine Veränderung.
Ich wollte nur, dass es so schnell wie möglich wieder vorbei geht. Dass wir so schnell wie möglich wieder zur gewohnten Tagesordnung zurückkehren können. Ich dachte, es würde fast unbemerkt vorbeiziehen, wie damals die Schweinegrippe. Kurz ein bisschen Panik, die meisten davon unberührt. Die panischen würden sich aufregen und dann irgendwann, wenn der Medienhype abgeklungen war, würden auch sie sich wieder beruhigen.
Ich habe einfach alles ignoriert, mitgemacht, was ich musste, vermieden was ging.
Bis mir klar wurde, wie sehr wir alle verarscht wurden. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits durch eine Mischung aus Burn-Out und Depression hindurch. Und heute bin ich ein anderer Mensch. Alles fühlt sich anders an, weil ich nicht mehr dieselbe bin. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Krise mich tatsächlich stärker, mutiger, individueller, fokussierter machen würde.
Ich sehe mich selbst als introvertiert, bin in Gesellschaft nicht verschlossen, aber erzähle auch nicht jedem daher gelaufenen Kumpanen meine Lebensgeschichte und bin ehrlicherweise auch nicht an deren interessiert. Oft wurde mir gesagt, ich müsse doch unbedingt mehr netzwerken. Müsse unbedingt wichtige Kontakte knüpfen, durch bedeutungslosen Smalltalk, freundliches Grüssen, selbst wenn mir nicht danach ist, Projekte übernehmen um mich sichtbar zu machen, selbst wenn mich das Thema gar nicht interessierte. Und ich versuchte, wirklich, mich einigermassen darum zu bemühen, mich anzupassen, ich wollte ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft sein, ein bisschen aufsteigen, für ein bisschen mehr Lohn, ein bisschen interessantere Aufgaben in meinem Job... Und heute ist es mir einfach egal. Ich ignoriere wen ich will. Ich rede mit wem ich will. Ich bin ruhig und in mich gekehrt wenn ich will, und meistens will ich genau das: einfach meine Ruhe. Versteht mich nicht falsch, wer mich anspricht und von mir Hilfe braucht, wird auch heute noch von mir recht freundlich behandelt. ich bin nicht unhöflicher geworden. Aber ich beschränke meine Interaktionen mit Menschen, die mich nicht kümmern, mich nicht interessieren, mich eher nerven oder gar abstossen, auf das absolut notwendige Minimum. Und wem das nicht gefällt, nicht mein Problem. Und wenn ich dafür nicht "weiterkomme", ich finde meinen Weg. Ich verkaufe mich nicht mehr. Und so sehr ich verabscheue, was aus der Gesellschaft und vielen meiner Mitmenschen geworden ist, so sehr bin ich dankbar dafür, was aus mir geworden ist.
WER bist DU heute?
Heute ein Video, das mich letzte Woche per Whatsapp erreichte. Es fällt mir zunehmend schwerer auf dem Laufenden zu bleiben, all die Telegram Gruppen posten jeden Tag so viel neuen Content, und grundsätzlich guten Content, aber ich komme einfach nicht mehr nach, mir auch nur ansatzweise einen Überblick zu verschaffen. Inzwischen verlasse ich mich wieder weitestgehend auf meine engsten Kontakte, die mir auch täglich neue Informationen zuschicken.
Ich weiss nicht, wie es euch damit geht. Ich fühle mich einerseits überwältigt, andererseits aber auch sehr hoffnungsvoll, denn es bedeutet, dass da draussen sehr viele Menschen sind, die aufgewacht sind, die die Message verbreiten und damit andere wecken...
Falls hier noch jemand mitliest: ich habe eine neue Community hier auf Locals gestartet. Du findest mich hier: https://fortunavitalis.locals.com/newsfeed
Der Fokus meines neuen Kanals liegt auf Gesundheit, Themen rund um einen gesunden Lebensstil, "artgerechte" Ernährung - und wie du das am besten in deinem Alltag umgesetzt bekommst.
Du findest mich auch bei LinkedIn, Facebook und Instagram, die Inhalte sind - im Moment noch - weitgehend dieselben. Du kannst dir also die Plattform aussuchen, die dir am meisten zusagt.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit kommen die "kritischeren", weniger massentauglichen Inhalte aber eher auf Locals, sobald ich mehr Zeit dafür finde.
Dass eine Arbeit sich wirklich nicht danach anfühlen kann, hätte ich nicht gedacht. Meine 2. Woche in meinem neuen Job ist nun um.
Es fühlt sich schon fast unverschämt an, so einen Job zu haben. Und dann auch noch so coole Leute. Es herrscht eine Gelassenheit und gleichzeitig eine Schaffenskraft, fleissiges Arbeiten aus eigener Motivation, weil es wirklich Spass macht, weil man etwas bewegen will. Es liegt Freude in der Luft und der gegenseitige Respekt von allen füreinander ist deutlich spürbar.
Es ist wirklich kein Vergleich... ☺️
Ich wünsche jedem auf dieser Welt ein solches Paradies für sich zu finden, privat und beruflich.
Was allerdings nicht heisst, dass sich meine Ziele geändert haben. Mindestens die nächsten drei Jahre werde ich diese Firma, die mich so offenherzig und freundlich aufgenommen hat, so weit nach vorne bringen, wie nur möglich. Und ich werde so viel lernen, wie ich kann, und dann mal sehen, wo ich stehe... Wenn es im gleichen Tempo weitergeht, werde ich...
Bestimmt kennt ihr das auch. Man setzt sich ein Ziel, oder hat einen Traum, und je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr sieht man genau das um sich herum. Das kann dein Traumauto sein, das plötzlich jeder zu fahren scheint. Das kann ein Fitnessziel sein, und plötzlich siehst du überall Menschen, die das scheinbar schon können. Oder vielleicht ist es ein Buch zu schreiben.
Das sehe ich zur Zeit überall... Alle schreiben ein Buch, oder verkaufen Kurse zum Bücher schreiben, jeder, der online auftritt, hat bereits einen Bestseller, oder bietet dir sein Buch gegen Shipping und Handling an, damit du anschliessend seine Dienstleistung in Anspruch nimmst.
Anfangs diesen Jahres wurde ich in einem Verkaufsgespräch zu einem der Kurse, den ich dieses Jahr gemacht habe, gefragt: was würdest du denn mit all der freien Zeit tun, wenn du dann deine Ziele erreicht hast?
Nun, mein allererster Impuls war es, die freie Zeit einfach mal zu geniessen. Faul in den Tag zu leben, mich mit meinem ...