Im September bekam ich Post. Endlich. Mein ganz eigener Führerschein. Endlich kann ich die Öffentlichen Verkehrsmittel umgehen. Endlich kann ich dem Wahnsinn etwas mehr ausweichen, vom Komfort und der neu gewonnenen Flexibilität ganz zu schweigen. Die letzte Hürde, um diese Freiheit zu behalten: der WAB Kurs, der neu innerhalb von 12 Monaten nach bestandener Fahrprüfung absolviert werden muss.
Die politische Lage stimmt mich entsprechend besorgt, denn auch für diese obligatorischen Kurse gelten die ReGGGeln. Leider. Glücklicherweise kenne ich die Meinung meines geimpften Fahrlehrers (leider hatte er sich für einfacheres Reisen von der Notwendigkeit der Impfung überzeugen lassen) zu dem Ganzen Blödsinn, und buche kurzerhand den WAB-Kurs bei seiner Mutter. Wie der Sohn so die Mutter, richtig? Doch ich lag falsch. Auch sie hat sich ohne gesetzliche Grundlage aus Angst vor der hohen angedrohten Busse den ReGGGeln gebeugt und das in fetter, roter Schrift in der brieflichen Anmeldebestätigung mitgeteilt. Teilnahme nur mit Zertifikat oder gültigem Antigentest.
Ja, es gibt andere Anbieter, die sich weigern, die jedoch leider entweder zu weit weg sind oder, noch schlimmer, bereits ausgebucht sind bis tief in den Winter hinein. (Fragt sich da keiner, wieso?)
Ja, ich könnte abwarten, jedoch mit dem Risiko, dass am 28.11. ein Nein kommt und dann diese Kurse nur noch mit 2G durchgeführt werden. Ein Risiko, das mir definitiv zu hoch ist.
Ja, ich hätte weiter diskutieren können, doch es war mir sehr schnell klar, dass auch wenn sie grundsätzlich diese Diskriminierung nicht gut heisst, sie dennoch deutlich mehr Angst hat vor den unrechtmässig angedrohten Konsequenzen des Bundesrates.
Ja, ich hätte es mit einem gefälschten oder einem Kunst-Zertifikat von Daniel Ambühl versuchen können, doch das Risiko dann vom Kurs ausgeschlossen zu werden, war mir ebenfalls zu gross. Zu wichtig ist mir diese neu gewonnene Freiheit.
Also beginne ich meine Recherche: wo kann ich einen Spuck-Antigen-Test machen lassen? Denn dass ich mir dafür mein Riechorgan vergewaltigen lasse: keine Chance. Und möglichst günstig soll es sein. Und definitiv nicht mit der App verbunden, sondern als PDF oder ausgedruckt. Glücklicherweise finde ich ein solches Angebot in Jestetten: 25 Euro für den Spucktest, 5 Euro teurer als der reguläre Nasenabstrich, aber immer noch günstiger als in der Schweiz. Und wie froh bin ich, dass ich das jetzt noch gemacht habe, denn bald sollen ja nur noch Tests mit Nasen-Rachenabstrich gültig sein, die ultimative Schikane.
Am Freitag 5. November also ab nach Jestetten. Ich bin positiv überrascht: Nicht einmal gurgeln muss ich, tatsächlich nur spucken, mindestens 3 Mal, damit genug "Material" vorhanden ist. Kurze Zeit später erhalte ich das Ergebnis: Negativ. Ich bin erleichtert, ich kann also meinen Führerschein und damit ein kleines Stückchen meiner Freiheit sichern.
6. November, Kurstag. Zu Beginn werden alle relevanten Dokumente geprüft: Führerschein, ID, ... Antigen-Test. Danach: seltsame "Normalität". Der Kurs verläuft, wie er wohl 2019 verlaufen wäre. Keine Masken, kein Abstand, 12 Kursteilnehmer teilweise auf engstem Raum beieinander, nur 6 Übungsfahrzeuge stehen zur Verfügung. Theoretisch sollten diese zwischen den Fahrerwechseln immer desinfiziert werden, jedoch macht sich nicht einer diese Mühe, keiner spricht es auch nur an. Das C-Thema ist kein Thema, ob bewusst oder unbewusst, aber den ganzen Tag über wird es nicht angesprochen. Auch ich umgehe dieses Minenfeld, will keine Diskussion anzetteln, mit möglicherweise Geimpften, und die vermeintliche, aber irgendwie bedrückende "Normalität" zerstören. Dann zur Mittagszeit, ein Lieferant bringt unser Essen, er ist maskiert. Eine schmerzliche Erinnerung, welche Umstände immer noch herrschen, dass ich für heute zu den "Herrenmenschen" gehöre, dass die Spaltung real ist, dass ich mich auf deren Niveau herabgelassen habe. Herablassen musste... Doch bereits nach kurzer Zeit ist auch er wieder verschwunden, und die Illusion von "Normalität" ist wieder fast perfekt.
Am Ende des Tages bin ich einerseits erleichtert, Kurs absolviert, somit Führerschein und damit verbundene Freiheit gesichert. Andererseits fühle ich mich auch irgendwie beschmutzt, ein bisschen verräterisch, denn wenn ich ehrlich bin, dieser kleine Ausbruch in diese zertifizierte Scheinwelt, sie war so nahe an der früheren Normalität. Beinahe könnte ich vergessen, dass es mich 25 Euro plus den Aufwand gekostet hat.
Beinahe. Denn nun da ich damit durch bin, verspreche ich mir folgendes: keine weiteren Tests. Für gar nichts.
Heute ein Video, das mich letzte Woche per Whatsapp erreichte. Es fällt mir zunehmend schwerer auf dem Laufenden zu bleiben, all die Telegram Gruppen posten jeden Tag so viel neuen Content, und grundsätzlich guten Content, aber ich komme einfach nicht mehr nach, mir auch nur ansatzweise einen Überblick zu verschaffen. Inzwischen verlasse ich mich wieder weitestgehend auf meine engsten Kontakte, die mir auch täglich neue Informationen zuschicken.
Ich weiss nicht, wie es euch damit geht. Ich fühle mich einerseits überwältigt, andererseits aber auch sehr hoffnungsvoll, denn es bedeutet, dass da draussen sehr viele Menschen sind, die aufgewacht sind, die die Message verbreiten und damit andere wecken...
Falls hier noch jemand mitliest: ich habe eine neue Community hier auf Locals gestartet. Du findest mich hier: https://fortunavitalis.locals.com/newsfeed
Der Fokus meines neuen Kanals liegt auf Gesundheit, Themen rund um einen gesunden Lebensstil, "artgerechte" Ernährung - und wie du das am besten in deinem Alltag umgesetzt bekommst.
Du findest mich auch bei LinkedIn, Facebook und Instagram, die Inhalte sind - im Moment noch - weitgehend dieselben. Du kannst dir also die Plattform aussuchen, die dir am meisten zusagt.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit kommen die "kritischeren", weniger massentauglichen Inhalte aber eher auf Locals, sobald ich mehr Zeit dafür finde.
Dass eine Arbeit sich wirklich nicht danach anfühlen kann, hätte ich nicht gedacht. Meine 2. Woche in meinem neuen Job ist nun um.
Es fühlt sich schon fast unverschämt an, so einen Job zu haben. Und dann auch noch so coole Leute. Es herrscht eine Gelassenheit und gleichzeitig eine Schaffenskraft, fleissiges Arbeiten aus eigener Motivation, weil es wirklich Spass macht, weil man etwas bewegen will. Es liegt Freude in der Luft und der gegenseitige Respekt von allen füreinander ist deutlich spürbar.
Es ist wirklich kein Vergleich... ☺️
Ich wünsche jedem auf dieser Welt ein solches Paradies für sich zu finden, privat und beruflich.
Was allerdings nicht heisst, dass sich meine Ziele geändert haben. Mindestens die nächsten drei Jahre werde ich diese Firma, die mich so offenherzig und freundlich aufgenommen hat, so weit nach vorne bringen, wie nur möglich. Und ich werde so viel lernen, wie ich kann, und dann mal sehen, wo ich stehe... Wenn es im gleichen Tempo weitergeht, werde ich...
Bestimmt kennt ihr das auch. Man setzt sich ein Ziel, oder hat einen Traum, und je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr sieht man genau das um sich herum. Das kann dein Traumauto sein, das plötzlich jeder zu fahren scheint. Das kann ein Fitnessziel sein, und plötzlich siehst du überall Menschen, die das scheinbar schon können. Oder vielleicht ist es ein Buch zu schreiben.
Das sehe ich zur Zeit überall... Alle schreiben ein Buch, oder verkaufen Kurse zum Bücher schreiben, jeder, der online auftritt, hat bereits einen Bestseller, oder bietet dir sein Buch gegen Shipping und Handling an, damit du anschliessend seine Dienstleistung in Anspruch nimmst.
Anfangs diesen Jahres wurde ich in einem Verkaufsgespräch zu einem der Kurse, den ich dieses Jahr gemacht habe, gefragt: was würdest du denn mit all der freien Zeit tun, wenn du dann deine Ziele erreicht hast?
Nun, mein allererster Impuls war es, die freie Zeit einfach mal zu geniessen. Faul in den Tag zu leben, mich mit meinem ...
